GRÄFE GMBH & Co. KG Treppen + Handlauf Manufaktur
30.07.2024



Achtung heiß! Die Pizzaofentreppe
Hier wird Pizza in der Treppe gebacken - Übrigens stilvoll auf und ab wandeln lässt sie einen auch!

Heute möchte ich euch von einem ganz besonderen Projekt erzählen, das mich und mein Team vor große Herausforderungen gestellt hat und uns wie so oft dabei Neuland betreten ließ: Die Pizzaofentreppe - einer einzigartigen Kombination aus Ofen, Schornstein und Treppe und der absoluten Blickfang des Scheunenausbaus. Also dann - lasst uns eintauchen in die spannende Geschichte dieser unglaublichen Treppenanlage:


Die Vision wird geboren:

Alles begann mit einem Anruf von der Architektin unseres Kunden. Sie berichtete mir von einem einzigartigen Umbauprojekt: Eine alte Scheune sollte in ein modernes Wohnhaus verwandelt werden. Ihre Herausforderung? Eine Treppe, die um einen Schornstein herumgeführt werden sollte. 
Diese Raumsituation war so komplex, dass sie mich sofort neugierig machte. Grundrissskizzen und Konzeptionen waren vielversprechend, aber auch voller Fragen. Ein erstes Treffen mit der Architektin und dem Bauherrn vor Ort zeigte schnell, wie spannend dieses Projekt werden würde. 


Ansicht der Pizzaofentreppe aus Mauerwerk, Sandstein, gekalkter Esche und Stahl Bildquelle: GRÄFE
Beflügelt von der Aura der betagten Scheune, die gerade neu zu leben begann, ergänzten sich unsere Ideen und Gedanken zu einer Treppe aus Mauerwerk, Sandstein, Holz und Stahl mit einem Ofen als Basis und einem Schornstein im Mittelpunkt.
Unsere Euphorie war mir ein Ansporn für das, was planerisch jetzt vor mir lag, um die ganzen Ideen mit der Realität der Raummaße für ein schlüssiges Konzept in Einklang zu bringen. Der Ehrgeiz war geweckt - doch ich ahnte noch nicht, wie dringend ich ihn noch brauchen würde, bis das Projekt Realität wird…


Die Herausforderung:

Unser Ziel war es, eine Treppe zu schaffen, die nicht nur funktional ist, sondern vor allem als zentrales Element des Scheunenausbaus beeindruckt. Der Bauherr wünschte sich als Basis der Treppe einen Heizofen mit integriertem Pizzabackofen nahe dem offenen Kochbereich. 
Die Treppe sollte sich darüber in Holz fortsetzen und so harmonisch wie möglich in die historische Optik der Scheune einfügen. Eine zusätzliche Hürde: Die Treppenkonstruktion durfte den Schornstein nicht belasten und musste einen Mindestabstand einhalten. Zudem waren die Scheunenebenen sehr hoch im Verhältnis zum zur Verfügung stehenden Raum, was meine Planung der Treppe weiter erschwerte.


Besondere Details:

Uns allen war klar, dass dieses Projekt trotz der als Mauerwerk auszuführenden Ofen-Basis nur von dem komplett geplant werden konnte, der dem Ofen letzten Endes die Funktion der Treppe auferlegen würde. Und ehe ich mich versah, wurde ich zum Bauleiter im Projekt Pizzaofentreppe.
Nach der technischen Zuarbeit des Ofenbauers und einem ersten Rohbauaufmaß machte ich mich ans Werk und begann, Ofen, Zwischenetage, Deckenöffnung und Treppengeometrie in Einklang zu bringen. Bedingt durch die Balkenlage und das dadurch mögliche Deckenauge kam als Grundriss nur eine um den Schornstein herumwendelnde Treppe in Frage.

Der Antritt gestaltete ich als attraktiven vorgelagerten Block mit bogenförmigem Einlauf in die gerundeten Ofenkonturen und am Austritt entschied ich mich für ein großes kragendes Podest, um die Kopfhöhe beim Durchgang auf der Treppe zu gewährleisten.

Die Stufen des Etagentritts vom Eingangsflur auf die Wohnebene sowie die Stufen im massiven Ofenbereich und die Ablageflächen auf dem Ofen wurden typisch für die Region aus massivem Sandstein geplant. Ich fertigte entsprechende Grundrissschablonen für die maurerseitige Ausführung und Steinherstellung an, um über die Gewerke hinweg die Passgenauigkeit zu garantieren. Bei den oberen Stufen entschieden wir uns für eine rustikale Blockstufenoptik mit übereinander gesetzten Stufenblöcken farblich passend zum Sandstein in gebürsteter und gekalkter Esche.


Details der Pizzaofentreppe aus Mauerwerk, Sandstein, gekalkter Esche und Stahl Bildquelle: GRÄFE
Um die Treppenkonstruktion vollkommen frei vom Schornstein und mit geringster Belastung des Ofens zu realisieren, bot sich eine Krafteinleitung in die Decke an. Dafür hat mein Team schon während einer frühen Umbauphase einen massiven Ringbalken für das durch den Zimmermann geöffnete Deckenloch gefertigt und montiert. Dieser markante Balkenkranz hängt an vier Punkten auf der Decke und in ihm sind das große kragende Austrittspodest und die Lastabhänge der Stufen kraftschlüssig verankert. Gleichzeitig dient er als Verkleidung der Deckenkante mit integrierter LED-Beleuchtung und ebenerdiger Anschluss des Fußbodens im Austrittsgeschoss.

Für die vielen notwendigen Geländerbereiche wählten wir einen schlichten Längsstab aus dunkel gepulvertem Stahl, dessen oberer Abschluss ein Handlauf in gebürsteter und gekalkter Esche passend zu den Stufen bildet. Handwerkliches Highlight ist dabei die bogenförmig durchgängige Handlaufführung von Beginn bis Ende der Treppe und der Galerie. Dabei wurde das Platzproblem im Flurdurchgang am Austritt sehr elegant gelöst, indem Podest und Handlaufführung weiter ins Deckenloch hineinragend positioniert sind. Um die Kopfhöhe dadurch nicht zu verringern, wurde in diesem kragenden Bereich beim massiven Blockpodest mit einer geringeren Materialstärke entgegengewirkt.

 


Angenehmer Nebeneffekt:

Durch meine sorgfältige gewerkübergreifende Planung und die detaillierte Vorgabe mit Schablonen entstand eine außerordentlich dynamische Kooperation, die anfängliche Zweifel an der Machbarkeit sehr schnell in Begeisterung und Tatendrang wandeln konnte. Im Ergebnis entstand dieses Meisterwerk der Handwerkskunst – eine außergewöhnliche Referenz für jedes der beteiligten Gewerke und eine Erfahrung, von der künftige Kunden nur profitieren können.

Ofen und Geländer der Pizzaofentreppe aus Mauerwerk, Sandstein, gekalkter Esche und Stahl Bildquelle: GRÄFE

Fazit:

Eine Treppe mit WOW-Effekt! Wirklich jeder, der den Raum erstmals betritt, ist begeistert. Die Pizzaofentreppe ist der Blickfang geworden, den sich der Kunde erträumt hat. Dieses einzigartige Treppenprojekt unterstreicht erneut unsere Kompetenz als Spezialist für Treppen- und Geländerkunst. Wenn ich auf das erste Gespräch zurückblicke, erfüllt mich der handwerkliche Stolz auf das Geschaffene. Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft Menschen mit ausgefallenen Treppenideen anzuziehen. Kunden, die bereits wissen, dass sie gerne mit uns zusammenarbeiten möchten, sind die besten Kunden. Eine freundschaftliche Empfehlung ist ein unschätzbar wertvolles Kompliment und die beste Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit.

 


zum Abschluss....
Vielen Dank, dass du dir meine Lösung angeschaut und gelesen hast. Lass uns gern kennenlernen. Ich unterstütze dich gern bei deinem eigenen Treppen- oder Geländerprojekt mit den vielfältigsten Möglichkeiten unserer eigenen Fertigung in Holz, Glas und Stahl.

ein Bericht aus dem Projektblog von Danny Gräfe - weitere Infos: www.graefe.eu